Song Programming: House-Stabs

Einzeln gesetzte, kurz gespielte Akkorde, sogenannte Stabs, sind ein beliebtes Stilmittel um dramatische Akzente im Song zu setzen. In vielen Spielarten elektronischer Musik werden diese Akkorde konstant rhythmisch wiederholt. Sie sorgen so für die nötige Sounddichte, ohne dabei andere Instrumente „zuzukleben“. Wie dieser gerade im House typische Effekt programmieren, zeigt der folgende Workshop.

 

House Stabs

1. Grundsound programmieren

1. Grundsound

Lade einen Operator. Um einen typischen Housesound zu generieren, wähle für die ersten beiden Oszillatoren eine Sinuswelle. Stelle bei allen Oszillator-Hüllkurven das Decay auf ca. 600 ms, den Release auf 1 ms und Sustain auf -inf. Für den dritten Oszillator wähle einen Sägezahn und verstimmen diesen etwas mittels „Fine“. Für dem vierten verwenden eine Rechteckwelle.

 

Klangfärbung

2. Klangfarbe einstellen

 2. Klangfärbung

Programmieren einen einfachen MIDI-Clip mit ein bis zwei aufeinander folgenden Akkorden. Wähle nun im Operator den parallelen Algorithmus. Stimme anschließend die einzelnen Oszillatoren aufeinander ab. Für eine interessantere Klangfärbung stelle die Velocity, die den Oszillator moduliert, auf jeweils 100%. Aktiviere nun noch die Sinuswelle in der LFO-Sektion des Operator. Stelle für diesen eine niedrige Rate und einen geringe Amount, um etwa 10%, ein.

 

Filtermodulation

3. Filtermodulation effektiv einsetzen

 3. Filtermodulation

Selektiere in der Filtersektion unterhalb des LFOs im Operator den Filtertyp „Low Ladder“. Stell die Filterfrequenz etwas unter 100 Hz ein. Nun moduliere Filterfrequenz durch die Filterhüllkurve. Dazu stellst Du den Parameters „Envelope“ im Hüllkurven-Fenster in der Mitte auf ca. 60%. Die Resonanzfrequenz in der Filtersektion kannst Du nach Belieben wählen. Für einen weicheren Klangverlauf regel diese über den „Time“-Paramter, unten in der globalen Sektion, Richtung positiven Bereich nach.

 

Klangvolumen

4. Sounddramaturgie und Raumwirkung

4. Tiefenwirkung

Um dem Sound prägnanter zu gestalten, lege noch eine Effetkette an. Zuerst kommt ein Kompressor, der mit einer leichten Kompression unter 2:1 die Pegelspitzen einfängt. Diesem folgt ein Chorus, der den Klang ein wenig modulieret. Wähle dabei ein Rate um die 100 Herz und den Amount um 50 ms. Ein Reverb mit einem kurzen Decay um 1.2 sec und einem Dry/Wet-Anteil von ca. 15% sorgt für etwas Volumen.

 

Präsenz

5. Mehr Durchschlagskraft

 5. Präsenz

Ein Saturator sorgt für die nötige Präsenz im Zusammenklang. Senke den Eingangspegel über den „Drive“-Regler des Saturators um 2-3 dB ab. Aktviere dann die Filter „DC“ und „Color’“. Stelle für den Filter eine Frequenz von ca. 80 Hz ein und eine Bandbreite „Width“ von 100% ein. Die Intensität „Depth“ regel auf 1-2%. Nachfolgend legst Du noch einen EQ-Eight in die Effektkette und hebst mit diesem die Frequenzen um 140 und 10 kHz an. Die Mitten um 800 Hz kannst Du dagegen etwas absenken.

 

Delay Line

6. Klangdichte verstärken

6. Delay-Line

Mit einem weiteren Kompressor verdichtest Du zuletzt noch mit einer geringen Kompressionsrate das Signal, bevor Du es in ein Filter Delay schickst. Lege also noch ein Filter Delay an das Ende der Effektkette und schalte die mittig platzierte Delay-Line „L+R“ aus. Aktivere den Filter für das linke und rechte Delay. Wähle als Delayzeit 3/16. Programmiere nun nach diesem Prinzip weitere Stab-Tracks für hohe und tiefe Soundvarianten und experimentiere dabei mit Oszillator Wellenformen und Effekten!